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Wie eine Abtreibungsklink zur Sperrspitze im Kampf für reproduktive Rechte wurde
Wien (OTS) - In Österreich hat er den Schwangerschaftsabbruch aus der Tabu-Zone geholt, ungewollt schwangere Frauen erstmals als Patientinnen betrachtet und nicht als Bittstellerinnen, sowie den medikamentösen Abbruch eingeführt: DDr. Christian Fiala, streitbarer Gründer des Gynmed Ambulatoriums für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung, sowie des Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch.
Patientinnenfreundlichkeit
Als er 2003 das Gynmed in Wien gründete, gab es nur das Ambulatorium für Schwangerschaftsabbruch am Fleischmarkt, wo teils unwürdige Zustände herrschten - es hat in der Zwischenzeit geschlossen. Im Gynmed hingegen stehen die individuellen Bedürfnisse der Frauen im Zentrum: evidenzbasierte, medizinische Betreuung und Behandlung auf bestem medizinischen Niveau. Diese Vision spiegelt sich auch im Interieur wider: modern designt, lichtdurchflutet und freundlich.
Für Frauenrechte
Im Gynmed wird deshalb auch Wert gelegt auf ausführliche Aufklärung als wichtiger Teil der Stärkung von Frauen: eine detaillierte Homepage in 14 Sprachen, telefonische Beratung, genügend Zeit vor dem Eingriff, sowie auf Wunsch psychologische Krisenbetreuung. "Unser Ziel ist, Frauen in einer schwierigen Lebenssituation zu begleiten, sodass sie gestärkt aus der Krise heraus gehen", erklärt Klinikgründer Fiala. Durch sein sozialpolitisches Engagement hat er zu einem Paradigmenwechsel in Österreich beigetragen, denn er agiert nicht nur als Arzt, sondern macht sich insgesamt für die reproduktiven Rechte von Frauen und Paaren stark, mit zahlreichen gesellschaftspolitischen Aktionen und Kernforderungen wie bessere Sexualaufklärung, sowie gerechte Aufteilung der Kosten für Verhütung und Abbruch zwischen Männern und Frauen, wie im übrigen West-Europa selbstverständlich.
Zweites Gynmed in Salzburg
2005 wurde eine weitere Gynmed Ambulanz als Teil des Universitätsklinikum Salzburg eröffnet. Seither hat sich der unzumutbar lange Anfahrtsweg für Frauen aus dem Westen Österreichs verkürzt, denn nach wie vor verweigern fast alle öffentlichen Spitäler und fast alle niedergelassenen Gynäkologen österreichweit Frauen diese medizinische Basisversorgung.
Einzigartiges Verhütungsmuseum
2007 gründete Fiala auch das Österreichische Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch - kurz MUVS. Es ist weltweit einzigartig und dokumentiert, wie die Menschen gelernt haben die natürliche Fruchtbarkeit von 12-15 Schwangerschaften im Leben einer Frau auf die individuell gewünschte Anzahl Kinder zu reduzieren. Das Museum mit dem neuen und immer noch einzigartigen Konzept hat sich zu einem hochmodernen sexualpädagogischen Aufklärungsprojekt entwickelt.
Es verbindet spannendes kulturhistorisches Storytelling mit aktuellem Wissen über Verhütung und Abbruch. So schafft es bei BesucherInnen das notwendige Bewusstsein für die Anwendung wirksamer Verhütung – und ersetzt mitunter die fehlende Aufklärung zu Hause oder in der Schule.
Großer Bedarf an sexueller Aufklärung
Einzelpersonen, Schulklassen, aber auch Fachleute besuchen das MUVS als willkommenen Ort der Fortbildung und Auseinandersetzung mit Sexualität, politischer Bildung und gesellschaftlichen Fragen. Das MUVs empfängt tausende BesucherInnen pro Jahr, überwiegend Schulklassen und andere Jugendgruppen. Auch Österreichs legendäre Frauenministerin Johanna Dohnal hatte im MUVS ihren letzten öffentlichen Auftritt.
Knaus-Archiv
2013 wurde im MUVS das Hermann Knaus-Dokumentationsarchiv geschaffen – dem berühmtesten österreichischen Gynäkologen, der vor etwa 100 Jahren mit seiner beeindruckenden Forschungstätigkeit die fruchtbaren Tage entdeckt hat (Knaus-Ogiono-Methode).
Kontinuierliche Verbesserung
Neben der medizinischen Versorgung von Frauen und der Prävention ungewollter Schwangerschaften engagiert sich Fiala auch für medizinische und sozialpolitische Verbesserungen in diesem Bereich. So wurden in den letzten 20 Jahren zahlreiche Studien zu Verhütung und Schwangerschaftsabbruch durchgeführt, um medizinische und betreuerische Standards zu verbessern und international zu etablieren. Seit 2012 wird dafür auch der wiederkehrende “Österreichische Verhütungsreport” veröffentlicht. Dieser liefert erstmals und einmalig wichtige repräsentative Daten über das Verhütungsverhalten der ÖsterreicherInnen.
Gegen Frauendiskriminierung
Fiala war auch stets Kämpfer an vorderster Front gegen reaktionäre katholische Vereinigungen. Er hat dazu Filmdokus initiiert, etwa “Abandoned – Im Stich gelassen” (www.abandoned.film) - eine Doku, die zeigt, wie religiöses Gewissen töten kann - nämlich durch Ärzte in ganz Europa, die aus religiöser Indoktrination Schwangerschaftsabbrüche verweigerten und so Frauenleben auf dem Gewissen haben. Ein weiterer Film dreht sich um die Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich: Dessen Tabuisierung noch aus den Zeiten von Kaiserin Maria Theresia stammt (“Der lange Arm der Kaiserin” www.derlangearmderkaiserin.at).
Fialas sozialpolitischen Forderungen waren stets:
Übersicht der Initiativen: www.irhi.org